Saalbach-Hinterglemm: „Lebensadern“ Made in Austria am Reiterkogel

Die BBSH Bergbahnen Saalbach-Hinterglemm starteten im Sommer 2020 ein zweijähriges Bauprojekt zur Erhöhung der Schlagkraft der technischen Beschneiung am Reiterkogel. Es beinhaltet den neuen Speicherteich Rosswald sowie eine neue Pumpstation. Bei den Feldleitungen setzte die Bergbahn einmal mehr auf die duktilen Gussrohre der Tiroler Rohre GmbH, schließlich bilden sie die „Lebensader“ für die Wasserversorgung der technischen Beschneiung. Dieses Jahr im August informierte sich die ISR bei einem Lokalaugenschein über die Baufortschritte. Mit der Reiterkogelbahn in Hinterglemm ging es hinauf auf den Reiterkogel. Nach dem Ausstieg bei der Bergstation und einem kurzen Spaziergang beim neuen Speicherteich Rosswald auf 1.550 m Seehöhe angelangt, herrschte auf der Baustelle reges Treiben. Der neue Speicherteich Rosswald hat einen Nutzinhalt von 230.000 m³ und ist nach dem Gebiet, in dem er situiert ist, benannt. Er befindet sich direkt am Multifunktionsweg zwischen Rosswaldhütte und Wieseralm.

Speicherteich und Pumpstation Rosswald

Die BBSH Bergbahnen Saalbach-Hinterglemm suchten am Reiterkogel schon seit fünf Jahren einen passenden Standort für einen Speicherteich, der den Skiraum zwischen Rosswald und Reiterkogel versorgt. Christopher Kendler, Betriebsleiter-Stv. Reiterkogel, der gemeinsam mit Reiterkogel-Betriebsleiter Thomas Wallinger für die Bauaufsicht zuständig ist, erklärt: „Hier haben wir einen Standort gefunden, der überhaupt ausgleichsfähig ist. Das Baufeld ist zirka 7 ha groß, und die Ausgleichsfläche beträgt 18 ha. Wir haben überall auf Fels gründen müssen. Da wir auf diesem Standort bereits einen genehmigten Steinbruch hatten, konnten wir z.B. die komplette Bekiesung und Dammschüttung vor Ort abbauen, brechen, sieben, einbauen und verdichten und mussten das erforderliche Material nicht vom Tal bergwärts befördern.“ Aufgrund der Dammhöhe von 38 m war eine Bewilligung der Österreichischen Staubeckenkommission erforderlich. Betriebsleiter-Stv. Christopher Kendler informiert: „An der breitesten Stelle hat der Dammkörper einen Durchmesser von 100 m, mit der Besonderheit, dass die luftseitige Vorschüttung (= Dammkörper) mehr Volumen als der Nutzinhalt hat. Das liegt daran, dass das Gelände zuvor dementsprechend steil war und wir für die erforderlichen Bauarbeiten relativ weit unten ansetzen mussten.“ Der neue Speicherteich Rosswald ersetzt den bisherigen, nahe gelegenen Speicherteich Reiterkogel I mit einem Nutzinhalt von 40.000 m³. Von dort wurde eine Füllleitung verlegt, um den neuen Speicher mit Wasser zu befüllen. Darüber hinaus gibt es eine Wassersfassung aus einem Bach, und das Regenwasser wird auch gesammelt. Um die Auflage der Österreichischen Staubeckenkommission zu erfüllen, bei maximalem Wasserstand die Notentleerung des Speicherteiches Rosswald in 72 Stunden (= zirka 1.000 l/sec) garantieren zu können, musste man aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und des steilen Geländes einen Mehraufwand betreiben. Dafür wurden 1,6 km duktile Gussrohre in der Dimension DN500 der Tiroler Rohre GmbH (=TRM) verlegt. Die BBSH Bergbahnen Saalbach-Hinterglemm vertrauen bereits seit 1992 auf die Rohrsysteme „Made in Austria“ aus Hall. Geschäftsführer Alexander Gensbichler betont: „Die hochwertigen TRM-Rohrsysteme haben sich in unserem Skigebiet bewährt, und wir sind sehr zufrieden damit. Das gilt auch für die Betreuung.“ Der neue Speicherteich Rosswald wurde naturnah gestaltet und ist auch für eine Sommernutzung vorgesehen. Die Erstbefüllung erfolgt dieses Jahr im Oktober. Am Fuße des neuen Speicherteiches Rosswald wurde außerdem eine neue, gleichnamige Pumpstation (Generalunternehmer: TechnoAlpin) errichtet. Sie ergänzt die bisherige Pumpstation beim Speicherteich Reiterkogel I aus dem Jahr 2000. Die Pumpstation Rosswald verfügt über eine Gesamtpumpleistung von 520 l/s und einer installierten Gesamtleistung von 3,2 MW. Zusätzlich ist sie mit einer Kühlturmanlage ausgestattet. Durch die Seevorkühlung wird die Leistung der einzelnen Schnee-Erzeuger angepasst und damit die Energieeffizienz gesteigert.

Der Feldleitungsbau

Bislang wurden zirka 8 km Feldleitungen verlegt. TRM-Vertriebsmanager Dr. Igor Roblek erklärt: „Dabei kamen unsere duktilen Gussrohre in den Dimensionen DN80 bis DN600, die bis zu einer Druckstufe von 100 bar eingesetzt werden können, zum Einsatz. Rund 5 km dieser Rohre wurden in der Dimension DN300 mit einer Nenndruckstufe von PN 63 verlegt. Unsere duktilen Gussrohre verfügen über einen ausgezeichneten Korrosionsschutz und eine sehr lange Lebensdauer. Unser patentiertes VRS®-T-Verbindungssystem mit der Riegelgarnitur ist einfach, schnell und sicher zu verlegen.“ Diese Aussage bestätigt auch Betriebsleiter-Stv. Christopher Kendler: „Das Verlegen des Steckmuffensystems ist rasch zu erlernen und einfach zu handhaben. Dadurch, dass die Muffen wie ein Kugelgelenk ausgebildet und je nach Dimension bis zu 5 Grad abwinkelbar sind, benötigt man weniger Formstücke. Darüber hinaus ist das VRS®-T-Rohrsystem sehr sicher. Wir hatten bislang noch nie einen Schaden. Ich bin mit der Zusammenarbeit mit TRM wirklich sehr zufrieden. Das Unternehmen ist immer zuverlässig und unkompliziert. Die Qualität der duktilen Gussrohre ist bestens, und die Auswahl an Dimensionen, Druckstufen und Formstücken ist riesig. Auch die Versorgung mit benötigten Teilen funktioniert sehr schnell. Wenn wir etwas dringend benötigen, erhalten wir es bereits am nächsten Tag in der Früh.“ Das zentrale Lager am TRM-Sitz in Hall in Tirol verfügt über einen Lagerbestand von ca. 10.000 t Rohren und ca. 1.000 t (= ca. 40.000 Stück) Formstücken. In der kommenden Wintersaison 2021/22 stehen der Speicherteich Rosswald und die Pumpstation Rosswald bereits zur technischen Beschneiung im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn zur Verfügung. Wobei die volle Kapazität für die technische Beschneiung erst zur Wintersaison 2022/23 ausgeschöpft werden kann. Dennoch ist die Schlagkraft der technischen Beschneiung im Skiraum zwischen Rosswald und Reiterkogel schon jetzt um ein Vielfaches höher als zuvor. Auch der aktuelle Bestand von 100 Schnee-Erzeugern (TechnoAlpin, 70 Propellermaschinen, 30 Schneilanzen) soll noch weiter ausgebaut werden. Insgesamt werden bei den BBSH Bergbahnen Saalbach-Hinterglemm am Reiterkogel derzeit 59 ha Pistenfläche beschneit. Mit dem aktuellen Ausbau wird eine technische Grundbeschneiung in zirka 8 Tagen möglich sein.

Internationale Seilbahnrundschau (ISR), Claudia Mantona

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